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In tiefer Trauer verabschieden wir uns von unserer Trainerin Xenia, welche kurz vor ihrem 31. Geburtstag verstorben ist.

Innerhalb von zwei Monaten hat sie den Kampf gegen ihr Krebsleiden verloren.

So hat sich Xenia selbst auf unserer HP präsentiert:

  
Wie ich auf den Hund kam …

Vor ein paar Jahren kam eher ungewollt Phis in mein Leben. Bis dahin hatte ich gar keine Ahnung wie viele Probleme ein einziger Hund machen kann. Phis hatte vor allem Angst – Menschen, verschiedenen Bodenbelägen, Stiegen, herumliegenden Müll, etc. Die ersten Spaziergänge waren eine echte Geduldsprobe, weil er sogar vor dem Asphalt Angst hatte. Das einzige was Phis kannte waren Wiese und Hunde. Mit viel Geduld wurde Phis sicherer. Leider so sicher, dass er, wenn er Angst hatte, lieber auf Angriff ging. D.h. er fing an nach Menschen zu schnappen und massiv die Wohnung zu verteidigen. Dann kam auch noch hinzu, dass er anfing auf alle Hunde loszugehen. Jeder Spaziergang wurde zum Spießrutenlauf und eine Odyssee durch viele Hundeschulen begann, da die meisten Anregungen bei Phis gar nichts oder Verschlimmerungen in seinem Verhalten brachten. Zusätzlich dazu begann ich alles zum Thema Hundeerziehung zu lesen.

Phis machte Fortschritte und bekam eine Freundin – Loki. Loki übernahm ich mit einem Jahr von einer Freundin, die mit ihr gar nicht zu recht kam. Loki war ein richtiges Energiebündel – mindestens 20 Stunden am Tag auf Achse und dauernd am bellen. Mit Loki musste ich nun ganz anders arbeiten als mit Phis. Durch den großen Arbeitswillen von Loki, begann ich alle möglichen Sportarten (Dog Dancing, Trick Dog, Disc Dog, Fährtenarbeit, Mantrail, Obidience, Agility, Longieren, etc.) auszuprobieren. Loki betreibt jeden Sport mit großer Begeisterung und die meisten ihrer Probleme lösten sich durch die viele Beschäftigung in Luft auf.

Leider wurden meine beiden Hunde quasi Scheidungsweisen und ich zog nur mit Loki alleine aus. Loki war dann ca. ein Jahr alleine und ich besuchte in dieser Zeit sehr viele Seminare mit ihr. Dann fing ich an Pflegehunde aufzunehmen zur Weitervermittlung. Und schließlich blieb Harry. Harry kam von den Straßen Bulgariens und hatte dort einen Autounfall. Harry wurde zwei Mal operiert, hat aber trotzdem eine Gehbehinderung zurück behalten. Harry stellte wieder eine ganz neue Herausforderung in der Erziehung dar und das nicht nur durch seine Behinderung, sondern auch durch seine Persönlichkeit.

Schließlich kam diesen Sommer Nummer drei dazu – Flag. Flag kenne ich seit er eine Woche alt ist. Bis dahin hatte ich nie einen Hund von Baby an. Flag zeichnet sich durch seinen extremen Arbeitswillen und selbstständiges Denken aus.

Ich bin hauptberuflich in einer  Sonderberufsschule tätig. Aber meine ganze Freizeit gehört meinen Vierbeinern. Da mir die Arbeit mit meinen Hunden, aber auch mit fremden Hunden aus dem Bekanntenkreis, sehr viel Spaß macht und ich auch sehe, dass meine Ratschläge auch Erfolge bringen, möchte ich gerne mehr mit Hunden arbeiten. Mein Ziel ist es irgendwann hauptberuflich als Hundetrainerin arbeiten zu können.

Nun fange ich mal im kleinen Rahmen am ÖRV-Platz Wien an, um noch mehr Erfahrungen zu sammeln. Weiters habe ich vor, noch viel mehr Seminare zu besuchen, denn man hat nie ausgelernt.

Meine Trainingsphilosophie:

Man muss für jeden Hund und besonders auch jede/n HundebesitzerIn das richtige Training finden. Es gibt nicht das Patentrezept nach dem jeder Hund gleich trainiert werden kann. Ganz besonders wichtig ist mir die artgerechte Beschäftigung der Hunde, da sich so die Bindung zur/m BesitzerIn stärkt und die meisten Probleme von alleine gelöst werden.

Der offizielle Nachruf des ÖRV HSV – Wien – Hundeschule Breitenlee bzw. unseres Obmannes:

Ein kurzer Anruf – das Läuten eines Handys – es ist nichts mehr so wie vor Sekunden – man steht da und hört auf die tränenreiche Stimme am anderen Ende der Leitung und versucht das Gehörte zu verarbeiten, die volle Tragweite und die Unveränderlichkeit der Tatsache zu begreifen, dass es DICH, Xenia, nicht mehr gibt.

Das Monster Krebs hat Dich binnen kurzer Zeit hinweggerafft und Dir keine Chance gelassen, den Kampf gegen ihn zu gewinnen. In nur zwei Monaten hat er sein Werk vollendet – zumindest ist das die bekannte Zeitspanne, doch wer weiß, wie lange er schon im Geheimen in Dir gewütet hat ohne dass Du es gemerkt oder gespürt hast.

Eine kurze Spanne Deines Lebens durfte ich am Rande mit Dir miterleben – und das gilt auch für meine Frau, meine Töchter, deren Partner und unser Enkerl Lukas. Ich behaupte dass da auch so etwas wie Freundschaft war und nicht nur unser gemeinsamer Einsatz für die Hundeschule, den ÖRV HSV – Wien – Hundeschule Breitenlee. Auch wenn die Tätigkeit für unsere Vereinsmitglieder als Hundebesitzer und deren Wauzis den Hauptteil ausgemacht haben. Aber wir haben auch viel über privates geplaudert und uns ausgetauscht. So wie Du bei ein paar privaten Feiern von unserer Familie eingeladen und dabei warst so hatten auch wir die Ehre und Freude, mit Dir solche Anlässe zu teilen. Wir haben uns gemeinsam über Deinen Studienabschluss gefreut, haben gemeinsam Geburtstage gefeiert und auch unseren Lukas haben wir gemeinsam in dieser Welt begrüßt. Vor kurzem haben wir noch innerhalb unserer Familie die nächsten Anlässe geplant und beschlossen Dich und Ralf auch hier einzuladen. Nun wird zumindest Dein Platz leer bleiben.

In dieser Zeit haben wir Dich als Energiebündel erlebt – eigentlich warst Du immer irgendwo dran und irgendwo mittendrin – warst da und gleichzeitig auch dort. Mit welcher Intensität und Freude Du Dein Leben gelebt hast und in manchen Situationen einfach Dein Ding durchgezogen hast war faszinierend und gleichzeitig für manchen auch unfassbar. Da hat man sich schon manchmal gefragt, wo Du diese Kraft und Energie hernimmst. Und was Du alles unternommen, gemacht, getan und ausprobiert hast – einfach toll.

Und jetzt……. Jetzt bleibt da nur mehr dieses große Loch – und der Gedanke dass Du dieses kurze intensive Leben geführt und in vollen Zügen genossen hast weil da vielleicht irgendwo im Unterbewusstsein die Endlichkeit Deines Lebens spürbar war. Warum durftest Du nur fast 31 Jahre werden? Darauf werden wir keine Antwort haben und je bekommen. Es wird unfassbar bleiben dass und warum Du so jung gehen musstest und Ralf, Deine Hunde, Deine Familie und Deine Freunde zurück bleiben.

In unseren Gedanken wirst Du weiterleben – wir werden Dich nicht vergessen. Du wirst uns fehlen – lebe wohl – liebe Xenia – wir vermissen Dich.

 

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